zurück im nicht ganz unhektischen Berlin denke ich mit Wehmut zurück an meinen Stipendienaufenthalt in Madison/Wisconsin sowie an unsere Kakaorecherche im ecuadorianischen Regenwald. Apropos Kakao: Kaum zu glauben, aber Preussisch süß – Berliner Stadtteilschokolade wird fünf Jahre alt! Im Spätherbst 2017 begann das süße Abenteuer. Seitdem habe ich gemeinsam mit Chocolatiéren viele neue Geschmacksrichtungen kreiert, im September z.B. eine Sonder-Edition für die taz. Ich freue mich auf die nächsten fünf Jahre mit weiteren kulinarischen Experimenten. Als kleine Jubiläumsgabe erhält man bis Ende des Jahres bei jeder Bestellung eine Extratafel (Überraschung).
Jenseits vom Kakao: In der nächsten Woche beschäftige ich mich wieder in zwei Veranstaltungen mit der Situation in der Ukraine und spreche mit dem WDR sowie dem Deutschlandfunk über meine Zusammenarbeit mit der geschätzten Kollegin Natalka Sniadanko (Lwiw/Marbach), u. A. im Rahmen des Projekts „Weiter Schreiben – Ukraine“.
Um die beiden Themen „Schokolade“ und „Ukraine zusammenzuführen: Ich spende weiterhin meinen Erlös aus dem Verkauf der Preussisch-süß-Schokoladentafel „Ukraine“ an die ostukrainische NGO Vostok SOS, mit der ich in Kontakt stehe.
Drei neue Kurzgeschichten sind gerade in verschiedenen Anthologien erschienen. In einer spielt ein Kater aus der Ukraine in Berlin die Hauptrolle, wofür es eine reale Grundlage gibt, in der Geschichte „Mari Noël“ erinnere ich mich an meine Zeit als Austauschschülerin in Pennsylvania, in der dritten verläuft sich jemand absichtsvoll in Berlin.
Viele Grüße und eine schöne, nicht zu hektische Weihnachtszeit wünscht,
wieder aus Berlin,
Tanja
Veröffentlichungen – Termine – Veranstaltungen
18. November 2022, Berliner Zeitung
Briefwechsel von Natalka Sniadanko (Lwiw / Marbach) und Tanja Dückers.
Erster Brief: Natalka Sniadanko an Tanja Dückers:
„Wo ist denn mein Zuhause? Keine der Wirklichkeiten bietet Geborgenheit“
Zweiter Brief: Tanja Dückers an Natalka Sniadanko:
„Unsere lückenhafte Aufarbeitung“
12. Dezember, Tagesspiegel Checkpoint:
Frühes Aufstehen lohnt sich heute: Verlosung von einem Schokoladenpaket (6 Tafeln) + Buch „Das süße Berlin“.
13. Dezember, WDR 3 Mosaik – das Kulturmagazin, ab 6.05 Uhr
Gespräch Natalka Sniadanko (Lwiw / Marbach) und Tanja Dückers – Tandem Weiter Schreiben Ukraine
Moderation: Fabian Mirko May
13. Dezember, 20.30 Uhr
Ein Abend für die Ukraine: Weiter Schreiben stellt sein Ukraine-Projekt mit Lesungen und Gesprächen vor:
Weiter Schreiben, das Portal für Literatur aus Kriegs- und Krisengebieten, initiierte Briefwechsel zwischen ukrainischen Autorinnen, die vor dem Angriffskrieg Russlands nach Deutschland geflüchtet sind, und deutschsprachigen Kolleginnen. Es schreiben sich Daryna Gladun & Asal Dardan, Oksana Stomina & Ulrike Almut Sandig sowie Natalka Sniadanko & Tanja Dückers.
Gorki Theater (Studio Я), Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin
14. Dezember, 15.30 Uhr
Diskussion mit Studierenden vom Dartmouth College über die Situation ukrainischer Kulturschaffender in Deutschland, mit Anastasiia Kosodii (Kyiv / Berlin), FU Berlin (Silberlaube, Raum n.V.).
Kurzgeschichte „Ostap“ über eine Flucht aus der Ukraine – aus der Sicht eines Katers, in „Wenn Katzen Weihnachten feiern“, Hg. Gesine Dammel. Insel / Suhrkamp, Berlin 2022
Kurzgeschichte „Mari Noël“ über ein Weihnachtsfest bei einer amerikanischen Gastfamilie aus Sicht einer Berliner Austauschschülerin, in „Warten auf Weihnachten“, Hg. Gesine Dammel, Insel / Suhrkamp, Berlin 2022
Kurzgeschichte „Die Schneeschnitzeljagd“ über einen Berliner Flaneur im Schnee, in: „Die schönsten Kurzgeschichten zu Weihnachten“, Hg. Katrin Köhl / Ulrike Voigt, camino, Stuttgart 2022
Über Tanja Dückers / Preussisch süß – Berliner Stadtteilschokolade
3.-4. Dezember, Wochenendausgabe, Tagesspiegel (Print):
Empfehlung „Das süße Berlin“ (Buch / Schokolade)
Autorenbrief online, Ausgabe November 2022
Gerhild Tieger über Weiter Schreiben und den öffentlichen Briefwechsel zwischen Natalka Sniadanko und Tanja Dückers
Lektüre-Empfehlungen
Shelly Kupferberg: „Isidor. Ein jüdisches Leben“, Diogenes, Zürich, 2022
In ihrer romanhaften Biographie („Bio-Fiktion“) hat sich die bekannte Journalistin und Moderatorin Shelly Kupferberg auf die Spuren ihres jüdischen Urgroßonkels begeben. „Isidor“ ist ein äußerst gelungenes Stück Erinnerungskultur über jüdisches Leben in Europa mit seinen sehr unterschiedlichen Strömungen, über Dandytum und Glamour, über Wien als Metropole der Künste zu Zeiten von Klimt, Schönberg, von Hofmannsthal und Freud – und über den Aufstieg, die Gnadenlosigkeit, die Perversität der Nationalsozialisten, die Isidor in Haft nahmen und physisch wie psychisch brachen.
Definitiv das schönste Buch des Jahres: „Das Farbenbuch. 367 Pigmente und Farbstoffe. 17 Pigmentanalysen von Gemälden. 19 Farbgeschichten“. Hg, Stefan Muntwyler, Juraj Lipscher, Hanspeter Schneider. Alataverlag, Elsau / Schweiz, 2022
Ein umfassender 500 Seiten starker Farbkompass, der Farben in ihren Ursprüngen (z.B. aus Mineralien oder Pflanzenwurzeln), ihrer Verarbeitung und Verwendung in der Kunst nachgeht – von Hieronymos Bosch über Johannes Vermeer bis Jackson Pollock oder Sol LeWitt. Sehr lesenswert sind die kulturhistorischen Beiträge über einzelne Farben und ihre Bedeutung in Gesellschaft („Schweinfurter Grün. Zwischen verführerischer Brillanz und giftigen Tapeten“) und Politik („Indigo und Waid. Globale Ökonomien“). Ein guter Kontrast zu grau-braunen Wintertagen…
… Ein rosarot leuchtender Tipp für die Feiertage (und fürs neue Jahr):
Pink.Dot – Online-Bühne für queere Kunst & Kultur in Berlin
Ein tolles, ungemein vielseitiges, bedienfreundliches Portal für Deutschlands Regenbogenhauptstadt. 2020, mitten im Lockdown, gründete die Autorin und Kunstvermittlerin Ina Rosenthal die Pinkdot gGmh, die seitdem erfolgreich die Kunst- und Kulturarbeitenden der LSBITQ+ Community präsentiert und fördert.
https://www.pinkdot-life.de/ |