Blick ins Album: „Die Reisen einer Schriftstellerin“

Berliner Illustrierte Zeitung, 15.05.2022

Von Felix Müller

Tanja Dückers, die 1999 mit ihrem Debütroman „Spielzone“ bekannt wurde und neben weiteren Romanen auch etliche Erzählungen, Reportagen und Essays folgen ließ, ist erfahrungshungrig und deshalb reisesüchtig. 1968 in West-Berlin geboren, nutzte sie die Zeit nach dem Fall des Eisernen Vorhangs vor allem für die Erkundung Mittel- und Osteuropas – die Bilder auf dieser Doppelseite zeigen nur einen kleinen Ausschnitt davon.

Aber sie ist noch von etwas anderem besessen, nämlich von Schokolade. 2012 hatte sie die Idee, sich von den Berliner Stadtteilen für Schokoladensorten inspirieren zu lassen: „Die Individualität der Stadtteile ist ja gerade das Reizvolle an Berlin. Ich fragte mich, wie Prenzlauer Berg, Spandau oder Charlottenburg schmecken könnten“.

So kam es zur Geburt der Serie „Preußisch Süß“ (ww.preussisch-suess.shop), die Tanja Dückers mit einem Chocolatier aus Prenzlauer Berg ins Leben gerufen hat. „Kreuzberg“ etwa ist eine Vollmilchschokolade, die mit der Würzmi- schung des Fladenbrots Pide aufwartet, bei „Tempelhof“ dürfen die an die Luftbrücke erinnernden Rosinen nicht fehlen. „Zehlendorf“, weiße Schokolade mit Veilchen und Mandeln, passt zu Terrasse und Segelboot. Zuletzt ist eine Sonderedition zur Ukraine erschienen. Die Erlöse kommen humanitärer Arbeit im Kriegsgebiet zugute.

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